Dummheitsrekordverdächtig
500 Sekunden lang soll der Flug von Altenrhein nach Friedrichshafen dauern. Der Anbieter, die People’s Viennaline, brüstet sich damit, den kürzesten internationalen Linienflug der Welt anzubieten.
Rekordverdächtig ist nicht nur die Kürze des Flugs, sondern auch die Dummheit, die hinter einer solchen Planung steckt. Die paar Minuten in der Luft bestehen vor allem aus Start und Landung. Bekanntlich ist der Treibstoffverbrauch dafür weit höher als für den Streckenflug auf 8000 Metern. Entsprechend gross dürfte der Kerosinverbrauch pro Kilometer und Sitzplatz ausfallen.
Start und Landung sind aber auch die lärmigsten Abschnitte eines Flugs. Die grossmäulig angekündigte Flugverbindung verschlingt also nicht nur besonders viel Treibstoff, sondern beglückt die Siedlungen zwischen Altenrhein und Friedrichshafen mit zusätzlichem Fluglärm. Lärm, auf den niemand gewartet hat.
Wenn es tatsächlich das Bedürfnis gibt, rasch von A nach E zu kommen, täte es eine direkte Busverbindung. Doch der Fluggesellschaft und den beiden Flughäfen geht es nicht um die effizente und nachhaltige Bewältigung eines Mobilitätsbedürfnisses, sondern es ist ein blosses Renommeeprojekt. Nun ist die St.Galler Regierung gefragt: Sie muss den rekordverdächtig dummen Plan stoppen und beim Bundesamt für Zivilluftfahrt intervenieren – so, wie sie es übrigens auch schon gegen den Fluglärm durch die Ost- und Südanflüge in Zürich Kloten getan hat. Der Grüne Kantonsrat Meinrad Gschwend wird einen Vorstoss einreichen, der unsere Anliegen aufnimmt. Evt. weglassen.
Pia Hollenstein, 
Vorstandsmitglied Klimaseniorinnen
 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
        